Die Rostocker Altstadt besass an dieser Stelle eine gekrümmte
Stadtmauer, die den Winkel der Altstadt definierte. Diese Spur wollen wir aufnehmen und
folgen mit dem Gebäude dieser Linie.
Der Cour d´Honneur - der Ehrenhof_Das Gebäude wird stets einen privaten, wie aber auch öffentlichen
Charakter aufweisen, indem es das Obergeschoss des Petritores für die Öffentlichkeit bereitstellt.
Diese Idee gefällt uns sehr. Wir wollen aus diesem Grund das Gebäude erst über einen Hof
betreten lassen. Dieser Architekturtypus kommt aus Frankreich des 17. Jh. und schaltet zwischen Gebäude
und Strasse einen Raum, der zwischen beiden vermittelt. Das erscheint uns passend für Vernissagen,
Ausstellungen, aber auch für kommunikative Möglichkeiten. Eine Freitreppe führt auf den Sommerbalkon
im ersten Obergeschoss - so können Ausstellungen und Konferenzen im Sommer anders
gestaltet werden als im Winter.
Hof und Garten Der Hof bildet das städtebauliche Schlusszeichen in der nordöstlichen Altstadt und
bedeutet Intimität, Geborgenheit und Identität. Er ist geprägt durch ein starkes Licht- und Schattenspiel.
Im Gegensatz dazu hat die äussere Seite des Grundstücks nicht mehr den Stadtgraben, sondern
nun einen Garten.
Denkmal und High Tech Das Gebäude passt sich in Typologie und Volumen den Themen der Altstadt
an. Es übernimmt Motive, die wir in Rostock finden und interpretiert sie in eine zeitgemässe
Sprache. Das Petritor erhält die alte Proportion von 1580, jedoch werden die ehemaligen Motive neu
appliziert. Uns ist es wichtig, die Fassaden plastisch und raumhaltig zu gestalten, um den formalen
Detailreichtum der Stadt fortzuführen, jedoch in Einklang mit moderner Bauweise zu bringen. Da das
Petritor nicht nur historische Bedeutung erlangte, sondern für die Zukunft Ort von Veranstaltungen
sein soll, wird es ein besonderes Dach bekommen. Dieses Dach ist tagsüber ziegelrot diskret, abends,
wenn Veranstaltungen laufen, wird es über LCD-Technik in Flüssigkristall-Verbundglas illuminiert.