Beide Gebäude, das Kulissenhaus und das Zeughaus waren prägende und eigenständige Gebäude. In den 1950er Jahren wurde das Kulissenhaus wieder aufgebaut und um die Halle erweitert. Statt diese aber quer zum Altbau zu legen, stösst sie in die Fundamentreste des Zeughauses. Das war kein Zufall, sondern Planung. Wir beabsichtigen, nun um diese Halle herum das neue Museum zu planen, sodass sie einerseits zum Zentrum des Museums wird (das „Highlight“), andererseits wollen wir das Zeughaus als geschichtliche Spur rehabilitieren und bauen es im Erdgeschoss wieder auf. Über Beide wird ein Obergeschoss gesetzt, das ringförmig die Nutzungen für die Forschung und die Bibliothek aufnimmt, ebenso aber Kommunikationsebenen bereitstellt, um Forschung und Lernen zueinander zu bringen. Ein neues Dach führt beide alten Gebäude zusammen und bildet mit ihnen ein grosses Volumen. Die Silhouette dieses neuen Volumens haben wir am typischen Rokoko-Haus Weimars orientiert: Die Präsenz dieses Museums ist nicht nur für den Stadtraum Weimars bedeutend, sondern zeigt durch den Inhalt seiner Forschung und seiner Ausstellung auch die Wirkung über die Grenzen Weimars hinaus. Aus beiden Gründen sollte solch ein Vorhaben also eine starke, visuelle und körperliche Präsenz erhalten. Im Stadtraum passt sich das Volumen nun zurückhaltend, aber selbstbewusst zwischen Wittum-Palais und Amalienbebauung ein, steht aber am Theaterplatz mit mehr Volumen. Dadurch erhält dieser auch eine bessere Fassung auf seiner Ostseite. Das Spiel aus Leichtigkeit (des Materials), seiner Entmaterialisierung durch Reflexion (Tag) und Beleuchtung (Nacht) wird dies ein Gebäude, das nun nicht mehr nur zurückhaltend in der Stadt stehen muss, sondern sich einreihen darf. Zudem erreichen wir eine abwechlsungsreiche Platzfolge in der Stadt.