Die Stadt Dresden plante die Ausrichtung der Internationalen Gartenbauausstellung 2003 auf dem zentrumsnahen Gelände des Großen Ostrageheges, zu dem auch die Einordnung eines Kongreß- und Ausstellungszentrums, eines zu entwickelnden Sport- und Freizeitparks sowie beispielhafte Wohnformen gehören sollten. Die geordnete Entwicklung dieses naturräumlichen Phänomens am Elbbogen sollte desweiteren zum Abbau sozialer Defizite im westlichen Teil der Stadt beitragen.
Städtebau und Parkgestaltung folgen ein- und demselben Prinzip, dem Verhalten der Elbe und ihrer Ufer: die tausend Ufer.
Dieser aussergewöhnliche Ort ist untrennbar mit den Grundlagen und der Geschichte der Stadt Dresden verknüpft.
Ihre Verbundenheit zum Fluß verleiht der Stadt ihre Qualität und Einmaligkeit. Neue Gestaltungsgedanken für diese Stadt oder ihre Teilbereiche müssen sich auf diese geographische Randbedingung stü̈tzen: Städtebau und Parkgestaltung leiten ihre Prinzipien aus dem Phänomen her, die ursprüngliche Kraft des Flusses, seine Dynamik und die Poesie seiner Ufer zur Geltung zu bringen.
Der blaue und der grüne Fluß - Die Elbe gleitet scheinbar der linearen Pieschener Allee entlang, die wie ein Deich wirkt, umströmt sie, kehrt zurück, wie durch einen Strudel des mäandrierenden Flusslaufes geführt. Die drehende Bewegung generiert die Gestalt eines vom Wasser geformten Ufers, welches bisweilen überschwemmt wird, wie auch die Flutrinne -“den grünen Fluß“.
Diese prägnante Charakteristik der Ufer Dresdens wird mit zwei Elementen zur Geltung gebracht:
der geradlinigen Pieschener Allee, die die Schlachthofinsel mit dem Stadtzentrum verbindet und den vom Wasser geformten Ufern.